Biomethan

Biomethan – grünes Erdgassubstitut und effizientester Biotreibstoff

Derzeit ist Biogas hauptsächlich noch Treibstoff für Stromaggregate, die daraus Ökostrom und Wärme erzeugen. In Zukunft wird die Aufbereitung und das Einspeisen von Biogas ins Erdgasnetz sowie der Verkauf von Biogas an der Tankstelle angestrebt. Dies bedeutet eine Diversifizierung des Multitalents Biogas, d.h. je nach Gegebenheit direkte KWK oder Kraftstoffanwendung vor Ort oder die Aufbereitung zu wertvollem Biomethan und die Einspeisung dessen ins Erdgasnetz wodurch Biogas dort zum Einsatz kommen kann wo es gebraucht wird und wieder als Energieträger für Strom, Wärme und Treibstoff bereit steht.

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Bisher war die Nutzung der Wärme vor Ort bei der Biogasanlage oftmals schwierig, was aber für Effizienz und Nachhaltigkeit unabdingbar ist. Durch die Nutzung der bestehenden Infrastruktur des österreichischen Gasnetzes und der Anwendung bereits erprobter Marktmechanismen im Gassegment bleibt das eingespeiste Biomethan ein sehr wertvoller Energieträger und ist ortsunabhängig einsetzbar. Damit wird Biogas virtuell nutzbar. Die Bezeichnung „Virtuelles Biogas“ rührt daher, dass das aufbereitete Biogas an Verbraucher abgegeben werden kann, die vom Einspeisepunkt weit entfernt sind. Dadurch kann die Nutzung von Biogas ganz neue Wege gehen und dort genutzt werden wo eine noch effizientere Anwendung gewährleistet ist.

 

Die Vorteile von Biomethan oder virtuellem Biogas liegen jedoch nicht nur in der ortsunabhängigen Nutzung, sondern auch in der Fähigkeit der Speicherung. Biogas ist neben der Speicherwasserkraft der einzige effizient speicherbare erneuerbare Energieträger. Damit wird der Einsatz sogar zeitunabhängig und Biomethan kann wertvolle Ausgleichsenergie liefern und Lücken anderer erneuerbarer Energien wie Wind und Photovoltaik schließen.

 

Bereits seit 2008, mit der Novellierung des Ökostromgesetztes, besteht die Möglichkeit für Biogasanlagenbetreiber zusätzlich 2 Cent pro eingespeister Kilowattstunde für aufbereitetes Biogas zu Erdgasqualität zu lukrieren. Die Qualitätsanforderungen, welche das dann so genannte Biomethan für die Einspeisung in das österreichische Erdgasnetz erreichen muss, sind bereits in den Qualitätsrichtlinien ÖVGW G31 und G B220 (ehemals G33) geregelt. Auch in der vom Umweltministerium und Wirtschaftsministerium erstellten Energiestrategie ist diese innovative Möglichkeit der Nutzung von Biogas verankert und soll sich in einer zukunftsfähigen Biomethanstrategie widerspiegeln.

 

Damit ist Biogas bzw. Biomethan bei der Dezentralisierung der Energieversorgung ein wichtiges Element und regional sowie nachhaltig einsetzbar. Eine Abdeckung von 5 % des derzeitigen Erdgasverbrauchs ist anzustreben und bedeutet einen weiteren Ausbau um 450 bis 600 Mio. Nm³ grünes Biomethan, wodurch Österreichs Energieversorgung ein Stück unabhängiger wird.